1998 20 Jahre Feuerwehr Silheim e.V.
Der Anlass für die Gründung eines Vereins war der Verlust der Selbstständigkeit unserer Gemeinde durch die Gebietsreform am 1. Main 1978. In einem Rundschreiber an alle Haushaltungen, verfasst von Aktiven der Feuerwehr Silheim, datiert 18. Juli 1978, wurden alle Bürgerinnen und Bürger für Mittwoch, den 26. Juli 1978 um 20 Uhr ins Gasthaus Zahn eingeladen. Vorausgegangen war ein Beschluss, der bei der Generalversammlung am 26. April 1978 von der überwältigen Mehrheit der Anwesenden gefast wurde, einen Verein zu gründen.
Die Motive in der Einladung waren folgende:
1. Der bisherige erste Bürgermeister und zugleich Vorsitzende der Feuerwehr Xaver Wolf, trat am 1. Mai 1978 von seinem Posten zurück.
2. Zwischenzeitlich ist auch die Dienstzeit des Kommandanten und seines Stellvertreters abgelaufen, so dass Neuwahlen ohnehin nötig sind.
Sie werden fragen: Warum ein Feuerwehrverein? Die Anwtort:
1. Um die neu zu wählenden Vorstandschaft mit einem Höchstmass an Vollmachten auszustatten
2. Um dem Dorfleben auf geselliger Ebene neue Impulse zu geben und damit auch den Dienst in der Feuerwehr attraktiver zu gestalten.
Bei der Versammlung am 27.7.1978 waren dann auch 31 Bürger anwesend. Nach der Begrüssung durch den ersten Kommandanten Alois Jehle wurde nochmals lebhaft über den Sinn und Zweck eines Vereins diskutiert. Unter anderem wurde auch ein Vorschlag in die Diskussion eingebracht, den Verein als Bürgerverein zu benennen, weil ja nicht alle Bürger, insbesondere die Neubürger, mit der Feuerwehr nichts am Hut hätten. Nach einer Abstimmung waren dann doch 30 Anwesende für den Feuerwehrverein, bei einer Stimmenthaltung. Und das war die Geburt des Feuerwehrvereins. Die anschliessende Wahl zur Vorstandschaft brachte folgendes Ergebnis:
1. Vorstand: Erwin Schneider,
2. Vorstand: Gerhard Jilge
Schriftführer: Franz Weber
Kassierer: Anton Breitinger
Beisitzender für die Aktiven: Willi Wintergerst, Adalbert Schmitt
Beisitzer für die Passiven: Max Knaier Guntram Nowacki
Der Jahresbeitrag wurde einstimmig auf DM 6,- festgesetzt. Desweiteren wurden die Vorstandschaft der 1. und 2. Kommandant berufen.
Nun galt es, dies umzusetzen, was man von diesem Verein erwartete. Kameradschaft, Geselligkeit, Brauchtumspflege und auch viel Eigenleistung war nun zu verzeichnen. Funkenfeuer, Maibaumaufstellen, Sommernachtsfeste zusammen mit den Silheimer Goldkehlchen wurden regelmässige Einrichtugen und wurden von en Einwohnern recht gut angenommen. Auch Eigeninitiative war eine Selbstverständlichkeit der Feuerwehr.
Zur Erinnerung:
Im Herbst 1978 wurden die zwei Garagen im Gemeindeschuppen ausgebaut und hergerichtet als Feuerwehrgerätehaus, weil in der alten Unterkunft der neue bzw. gebrauchte und zum Teil von der Feuerwehr umgebaute VW Kombi nicht mehr reinpasste. Das alte Amtszimmer wurde umgebaut, d.h. eine Mauer abgebrochen und der Fussboden zum Teil erneuert, so dass wir dadurch ein eingenes, wenn auch bescheidenes Domizil hatten. Erwähnenswert ist auch noch die Errichtung eines Kinderspielplatzes, wobei viele Neubürger mit Rat und Tat mithalfen. Die Einweihung dieses Spielplatzes war, witterungsbedingt, die Geburtsstunde unseres Stadelfestes bzw. unseres heutigen Dorffestes.
Ein neuer Standort für den Maibaum musste gefunden werden, beschlossen wurde ein festes Fundament zu betonieren, um beim Aufstellen groessere Sicherheit zu haben. Dies alles ging reibugslos über die Bühne, dank der tatkräftigen Mithilfe der Aktiven. Desweiteren wurde beabsichtigt, das alte Gemeidehaus umzubauen bzw. auszubauen, was dann vom Bauausschuss der Gemeide Bibertal wegegen der schlechten Bausubstanz abgelehnt wurde. Heute können wir sagen, Gott sei Dank.
Nachdem sich der Verein 1984 eine Satzung gab, folgt am 4.11.1985 der Eintrag ins Vereinsregister. Dass unzählige Feuerwehr- und andere Feste besucht wurden, bräuchte eigentlich nicht erwähnt werden. Doch sind wir immer wieder bei Festumzügen mit unserer winzigen Standarte belächelt und gedehmütigt worden, und so wurde von der Vorstandschaft beschlossen, eine neue Vereinsfahne anzuschaffen. Ein 15- köpfiger Festausschuss hat in unzähligen Sitzungen über ein Jahr lang die Vorbereitungen für ein dreitägiges Fest zur Einweihung getroffen. Und dass dieses Fest so toll über die Bühne ging, ist wiederum nur dem Zusammengehörigkeitsefühl der ganzen Dorfgemeinschaft zu verdanken. Man muss sagen, es war ein absoluter Höhepunkt in der Geschichte der Feuerwehr, ja unserer ganzen Gemeinde, als bei strahlendem Sonennschein ein Festzug mit 94 Gruppen und 10 Kapellen durchs Dorf zog. Damals entstand auch der Begriff: Silheimer Feuerwehrwetter. Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass unser damaliger Bürgermeister und Mitglied im Feuerwehrverein Hans Joas im Festausschuss tätig war und massgeblichen Antei am Zustandekomen einer Festschrift hatte. (Über dieses Fest ist hier im Feuerwehrheim ein Videofilm, den jeder mal ausleihen kann). Auch Hans Joas war es auch, der die Initiative egriff, als sich die finanzielle Möglichkeit bot, ein neues Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Nach schwierigen Planungen war es dann möglich, dies in Angriff zu nehem. Und das auch nur wieder, wei sich alle Feuerwehrmänner bereiterklärt hatten, tatkräftig mit Hand unzulegen. Nach nur 9 Montaten Bauzeit war das schöne Gebäude fertig. Bei dieser Gelegenheit sind besonders und namentlich zu erwähnen: Jos. Berchtold, Anton Dirr und Wilhelm Wintergerst, die die oberste Bauleitung beim Rohbau hatten. Auch ein grosser Teil des Innenausbau, wie Holzdecken, Eckbänke und Tische, Fahnenkasten, wurde in Eigenlesitung erstellt. Im Mai 1990 war Einweihung. Viel Prominenz, u.A. Innenstaatssekretär Alfred Sauter war anwesend. Nur einer konnte nicht mehr mitfeiern, einer der immer da war, wenn Not am Mann war, Wilhelm Wintergerst. Er verstarb im März 1990. Nachdem nun unser Feuerwehrgerätehaus fertig war, machte sich die Vorstanschaft Gedanken, das Dorf- bw. Stadelfest ans Feuerwehrhaus zu verlegen. Unser Aktiver Anton Dirr hatte bereits beim Rohbau sich Gedanken gemacht und kontne schon bald einen Plan für die Konstruktion einer Zelthalle vorlegen, dem auch die Vorstandschaft zustimmte. Die finanziellen Mittel dazu kamen allein aus der Vereinskasse. Ab 1991 wurde nun das Dorffest im Zelt gefeiert.
Auch in sportlicher Hinsicht wurde etwas bewegt. Fussballspiele, wie z.B. u30 gegen ü30 wurden organisiert und jährlich regelmässig durchgeführt mit wechselndem Erfolg. Bei den Turnieren der Feuerwehren im Bibertal war man auch erfolgreich. Weiter hat sich eine Keglergruppe etabliert, auch mit Frauen, die regelmässig alle vier Wochen eine mehr oder weniger ruhige Kugel schiebt, aber bei Turnieren der FFW Inspektion Günzburg regelmässig einen der vorderen Ränge belegt hat.
Nun vor mehreren Jahren wurde eine neue Vorstandschaft gewählt, da der 1. und 2. Vorstand, der Kassierer und der 1. Kommandant nicht mehr zur Verfügung standen. Die neue Mannschaft brachte frischen Wind in den Verein und hat in diesen vergangenen Jahren sehr viel beweget und neue Wege beschritten. Ganz besonders zu erwähnen ist die Anschaffung eines neuen d. dh. gebraucten Löschfahrzeugs, dass ---- im Rahmen des Dorffestes feierlich in Dienst gestellt wurde. Auch die Nutzung des Schulungsraumes wurde zur Zufriedenheit der Vereinsmitlieder gelöst.
Das sich die Aktivitäten des Vereins in diesen 2 Jahrzehnten auch im Feuerwehrdienst positiv auswikte, hat sich doch in der stattlichen Zahl von momentan über 40 Aktiven niedergeschalgen. Zum Schluss meines auf ein Minimum zusammengefassten Rückblicks ein Resümee:
Funkenfeuer, Maibaumstellen, Dorf- bzw. Stadelfeste, Umzüge, Liederabede, Florianstage, Vereinsausflüge, Vereinsfeiern, Dämmerschoppen, Ramschabende, Wanderungen, auch Aktivitäten im Vereinsheim wie Frauenkreis, Mutter-Kindergruppe und viele andere Versammlungen, zeugen von einem Verein, der in diesen 20 Jahren gezeigt hat, dass man sich hier wohlfühlen kann und insbesondere in der Jugend eine Chance für die Zukunft sieht. Als Altvorstand darf ich zum Schluss an alle appelieren: Das trotz vielerlei Aktivitäten in ersterlinie nie unser Wahlspruch vergessen werden darf: Helfen in Not ist user Gebot! Und für die Zukunft: auf Schwäbisch: Haltet weiter zema!